Mehr zur Ausbildung Pferdeverhaltensberater:
Aufbau und Struktur
Inhalt und Verlauf
Nach der Ausbildung
Kosten der Ausbildung
Rechtsgrundlagen
Wann du als Pferdeverhaltensberater gefragt bist
Das Verhalten des Pferdes im Fokus des Beraters
Offenstall oder Boxenhaltung? Reitsport? Kann man Pferde überhaupt artgerecht halten? Persönlichkeit und Befindlichkeit bei Pferden? Enrichment und Ausgleich? Bodenarbeit und Handlings-Training? Treten – Beißen – Steigen: Normalverhalten oder Verhaltensstörungen? Sind Stereotypien wie Koppen, Weben, Headshaking reversibel? Arbeit mit Wildpferden und Pferden aus dem Tierschutz?
Multikausale Fragestellungen, Verhaltensauffälligkeiten und alle Themen rund um die Haltung von Pferden sind die Themen, die dich brennend interessieren? Dann ist der Beruf des Pferdeverhaltensberaters genau das Richtige für dich!
Mehr als nur ein Berufsbild
Pferdeverhaltensberater Berufsbild Definition / Beschreibung
Der Pferdeverhaltensberater übt streng genommen mehr als nur einen Beruf gleichzeitig aus. In seinen Tätigkeitsbereich fallen Aufgaben der Ethologen, Pferdeverhaltenstherapeuten, Tierpsychologen und Trainer. Eine Besonderheit des Pferdeverhaltensberaters gegenüber den Verhaltensberatern anderer Tierarten ist zudem, dass das Pferd als einziges „Haustier“ nicht in der Familie lebt, in der Regel von mehr als nur den im Hausstand lebenden Personen versorgt wird und unter Umständen nutzungsbedingt regelmäßig in mehr oder minder unvorhersehbaren Situationen unter besonderen Belastungen Leistung generieren soll (Turnier, Shows, Reitbetriebe).

Interdisziplinäres Wissen
Als Verhaltensberater benötigst du also nicht nur ein umfassendes ethologisches Wissen in Bezug auf das gesamte Verhaltensrepertoire des Pferdes, sondern musst dich auch sehr intensiv mit den verhaltensökologischen Aspekten der Nutzung und Haltung sowie der phylogenetischen und individuellen ontogenetischen Entwicklung des Pferdes auseinandersetzen.
Diese Kenntnisse ermöglichen es dir, Normalverhalten von unerwünschten Verhaltensweisen und Verhaltensstörungen zu unterschieden und das einzelne Pferd in Bezug auf seine individuelle Persönlichkeit, Befindlichkeit und seine Bedürfnisse in allen Lebens- und Nutzungsbereichen zu analysieren.
Die unterschiedlichen Haltungsformen, Ausbildungsmethoden und Anforderungen, die an das Pferd gestellt werden, haben ebenso wie seine Wesenszüge und Lernerfahrungen einen ganz entscheidenden Einfluss auf sein Verhalten.
Pferd und Halter – eine besondere Beziehung
Hinzu kommt, das Pferde sich in einer Vielzahl von Beziehungsgefügen befinden, die bei deiner Arbeit als Verhaltensberater von zentraler Bedeutung sind. Als Herdentiere sind Pferde in der Natur in eine mehr oder minder feste Struktur eingebunden.
Die modernen Haltungsformen mit den eher regelmäßig wechselnden Pferdebeständen stellen für die Pferde eine ebenso große Herausforderung an ihre Anpassungsfähigkeiten dar wie die unterschiedlichen Reit- und Nutzungsweisen und Umgangsformen, die die betreuenden Menschen, Reiter, Pflegebeteiligungen usw. mit dem einzelnen Pferd pflegen.
Verhaltenstherapie und Beratung
Als Pferdeverhaltensberater ist es entscheidend, dass du über ein tiefgreifendes Verständnis der Lerntheorien und ihrer praktischen Umsetzung verfügst und diese im Sinne verhaltenstherapeutischer Methoden an die jeweilige Situation anpassen kannst.
Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass du in erster Linie mit dem Pferdehalter arbeitest und nicht direkt mit dem Pferd. Es ist daher unumgänglich, dass du dich in die Situation der Halter hineinversetzt, deren Bedürfnisse und Befürchtungen ernst nimmst und ihnen so einen Weg ebnest, der es dir ermöglicht, deine Ideen und Konzepte umzusetzen.
Hier ist vielfach besonderes Fingerspitzengefühl gefragt, da der Halter in vielen Fällen nur wenig Einfluss auf die Haltungsform sowie das Verhalten der anderen Pferdehalter in der Stallgemeinschaft hat.

Halter und Pferd professionell betreuen
Was kann ich als Pferdeverhaltensberater?
Du wirst zum Experten für das Ausdrucksverhalten der Pferde und kannst ihr Verhalten sowohl in der Interaktion mit anderen Pferden als auch mit dem Menschen unter artspezifischen Gesichtspunkten analysieren und bewerten. Du wirst unerwünschte Verhaltensweisen von Verhaltensstörungen abgrenzen können und die Haltungsumgebung des Pferdes auf ihre Art- und Individuengerechtheit hin überprüfen können.
Konkrete Hilfe in allen Lebensbereichen des Pferdes
Du kannst Trainings- und Ausbildungsmethoden und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung und unterschiedlichen Lebensbedingungen beurteilen.
Deine umfangreichen Kenntnisse im Bereich der Kognition, Befindlichkeit, Lerntheorien und allen Aspekten des Stresserlebens und Managements befähigen dich dazu, Therapie- und Trainingskonzepte zu entwerfen, die sowohl die Bedürfnisse des Pferdes wie die Fähigkeiten des Halters und die Umweltbedingungen im Stall berücksichtigen.
Verhaltensmedizin
Du kennst außerdem verhaltensmedizinische Symptome und weißt, wann eine Überweisung zu Veterinärmedizinern oder eine Zusammenarbeit mit ihnen erforderlich ist.
Dank deiner Kenntnisse der Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie verstehst du die Konsequenzen bestimmter medikamentöser Behandlungen auf das Verhalten und kannst die Pferdebesitzer auch in diesem Zusammenhang unterstützen.
Professionelle Praxis
Darüber hinaus kennst du dich in organisatorischen und rechtlichen Belangen aus, verfügst über ein sehr solides Wissen im Bereich der Ausbildung und des Trainings von Pferden und den dafür jeweils üblichen Ausrüstungsgegenständen, kennst deren Wirkung und Einsatzfelder. Kurz gesagt: Du kannst professionelle Beratungen bewerben, planen und zielorientiert durchführen.
Durch die Ausbildung bei der ATN AG kannst du somit fachliche Expertisen erstellen und kommunizieren, sodass diese vom Kunden effektiv umgesetzt werden.
- Die Ausbildung zum Pferdeverhaltensberater an der ATN bietet dir all diese Kompetenzen aus einer Hand.
Dein Beginn einer tierischen Karriere!
Setze auf Lernen mit Freude und effiziente, moderne Lernmethoden. Egal, was für ein Lerntyp du bist, welches Tempo du anstrebst: Mit der ATN wirst du deine Ziele erreichen.
Dein individueller Berufsweg
Was kann ich speziell erreichen?
Der Tätigkeitsschwerpunkt des Pferdeverhaltensberaters liegt in der Beratung des Pferdehalters, von Reitbetrieben und Trainern, die Probleme im Bereich der Haltung, der Ausbildung, des Handlings, der Nutzbarkeit und des Umgangs mit dem Pferd in Angriff nehmen wollen. Das Spektrum der Aufgabenbereiche reicht hier von Problemen beim Verladen oder tierärztlichen Behandlungen, über „Unarten“, wie exzessives Scharren, Losreißen, Schwierigkeiten beim Führen und Handling, bis hin zu Unverträglichkeiten in der Herde, selbstzerstörerischem Verhalten und Stereotypien.
Verhaltensberatung – oft ein Weg der Kompromisse
In vielen Fällen ist die erste große Herausforderung, einen gangbaren Weg zu finden, der die Adaptationsfähigkeiten und das Wohlbefinden des Pferdes in den Vordergrund stellt, gleichzeitig aber auch mit der Nutzungsart, den Fähigkeiten und Möglichkeiten des Halters und den gegebenen Haltungsbedingungen in Einklang zu bringen ist. Häufig muss zunächst das Verständnis aller Beteiligter für die Ursachen des Verhaltens des Pferdes geweckt und ein Umdenkprozess angestoßen werden. Ist dieser Schritt gelungen, kommen Empfehlungen und Anregungen zur Optimierung von Haltungsbedingungen, Auslastung, Entspannungsförderung und Umgang hinzu.


Individuelle Besonderheiten des Pferdes
Abhängig von der Reitweise und den jeweiligen züchterischen Besonderheiten der Pferderassen, sowohl in Bezug auf ihr Interieur als auch ihr Exterieur, und der Intensität, in der das Pferd genutzt wird, wirst du sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen vorfinden, an die du deine Konzepte anpassen musst.
Reitphilosophien
Reitweisen oder besser Reitphilosophien sind für viele Pferdehalter von sehr großer Bedeutung. Um tatsächlich zum Wohle der Pferde agieren zu können, musst du nicht nur ein Experte in Bezug auf das Verhalten der Pferde, sondern auch der Reitphilosophien sein, um die Halter an einer Stelle abholen zu können, die es ihnen ermöglicht, deinen Konzepten und Vorschlägen folgen zu können.
Pferde im Dienste des Menschen
Als Pferdeverhaltensberater bist du der Ansprechpartner für im Grunde alle Bereiche des pferdischen Verhaltens. Dieses Wissen öffnet dir zudem Türen in eine Vielzahl anderer Pferdeberufe.
Gerade im Bereich der Tiergestützten Arbeit sind die Kenntnisse und Fähigkeiten, über die du als Verhaltensberater verfügst, von unschätzbarem Wert. Immer dann, wenn Tiere zum Wohle des Menschen eingesetzt werden sollen, ist es besonders wichtig, dem Wohl und den Bedürfnissen des Tieres in besonderem Maße Rechnung zu tragen.
Prävention und Rehabilitation
Ein weiteres, sehr spannendes und lohnendes Tätigkeitsfeld ist der Bereich der Prävention und Rehabilitation. In dieses Aufgabenfeld fallen unter anderem auch Pferde, die ursprünglich im Sport genutzt wurden (Springen, Dressur, Rennbahn, Westerndisziplinen etc.) und aus gesundheitlichen oder Rittigkeitsgründen aus dem Sport genommen und an Freizeitreiter weitergegeben wurden.
Die Adaptation an diese völlig veränderten Lebensbedingungen, häufig gepaart mit oft nicht unerheblichen gesundheitlichen Problemen, stellt ein äußerst herausforderndes, aber auch lohnendes Tätigkeitsfeld dar. Hier empfiehlt sich ganz besonders eine Kombination der Ausbildung mit einem kurativen Beruf, wie dem Heilpraktiker oder Physiotherapeuten, um tatsächlich ganzheitlich tätig werden zu können. Aber auch Pferde aus dem Tierschutz, Rentner und sogenannte „Problempferde“ können zu den Kunden in diesen Bereich zählen.

Breit aufgestellt in Theorie und Praxis
Welche Möglichkeiten gibt es, das Ziel zu erreichen?
Aus den bisherigen Ausführungen wurde bereits deutlich: Pferdeverhaltensberatung ist sehr viel komplexer und vielschichtiger, als man auf den ersten Blick vielleicht meinen könnte. Du benötigst ein mehr als fundiertes wissenschaftliches Grundgerüst, das neben der Verhaltensbiologie auch die Ethologie, Neurochemie und Anatomie einschließt.
Die Ausbildung an der ATN
Die ATN unterstützt dich bei diesem Vorhaben durch umfangreiches Fotomaterial, Grafiken, Lehrvideos und vieles mehr. Die Lerninhalte werden dir auf einer hochmodernen multimedialen Software-Plattform (Atmentis) vermittelt, die dir neben dem Zugriff auf deine Lerninhalte auch einen zeitnahen Austausch mit deinen Mitschülern und fachlich versierten Tutoren ermöglicht. Ergänzend hast du die Möglichkeit, regelmäßig an Videokonferenzen teilzunehmen.
Hier kannst du die Themen der Ausbildung vertiefen, mit Videobeispielen den Transfer in die Praxis üben, Fallbeispiele analysieren, Theorien und Konzepte diskutieren und so das erworbene Wissen immer mehr zu deinem eigenen machen. Ergänzend hast du die Möglichkeit, Praxisseminare zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten zu buchen und deine Fertigkeiten weiter auszubauen.
Mensch und Pferd im Team
Wichtigste Elemente und Merkmale der Pferdeverhaltensberatung
Als Pferdeverhaltensberater brauchst du nicht nur ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Pferde, sondern solltest in gleichem Maße auch die Wünsche und Bedürfnisse der Halter verstehen und respektieren. Dabei ist es entscheidend, auf einer möglichst sachlichen und professionellen Ebene zu arbeiten.
Hierzu ist eine geeignete Fragetechnik und die korrekte Interpretation der Aussagen der beteiligten Personen ebenso wichtig wie eine umfangreiche zielführende Datenaufnahme in Form von eigenen Verhaltensbeobachtungen und Dokumentationen.
Enrichment und Therapiekonzepte
Passende Enrichment- und Therapiekonzepte für Pferde zu finden und umzusetzen, die nur wenige Stunden am Tag intensiv genutzt werden, ist ebenso komplex, wie eine adäquate Auslastung und gesundheitliche Förderung von Pferden zu erreichen, die als Freizeitpferde in einer Vielzahl von Reitweisen und Nutzungsarten eingebunden (Reiten, Voltigieren, Fahren, Zirzensik usw.) und dennoch häufig nur sehr extensiv genutzt werden.


Der Weg der kleinen Schritte
Der Pferdeverhaltensberater muss auf die Grenzen der Anpassungsfähigkeit der Pferde im Allgemeinen und des einzelnen Pferdes im Besonderen hinweisen können und dem Halter vermitteln, dass der Therapieerfolg in weiten Teilen von seinem Entgegenkommen in Bezug auf die Anpassung der Haltungsumgebung und des Verhaltenstrainings (Habituation, Desensibilisierung und Gegenkonditionierung etc.) abhängt.
Verhaltenstherapie ist in aller Regel ein langwieriger, kleinschrittiger Prozess, der nicht selten von allen Beteiligten ein gewisses Engagement und Durchhaltevermögen verlangt. Als Verhaltensberater ist es deine Aufgabe, die Halter zu unterstützen, zu motivieren und auf diesem Weg zu begleiten und deine Konzepte stets dem jeweiligen Fortschritt des Teams anzupassen.
Was du für die Ausbildung des Pferdeverhaltensberaters mitbringen solltest
Qualifikationen und Voraussetzungen
Die ATN AG sieht für diesen Lehrgang keine Aufnahmebeschränkungen vor, setzt jedoch einen Wissensstand vergleichbar der Mittleren Reife voraus. Die Lerninhalte sind im Niveau durchaus mit einem Bachelor-Studium zu vergleichen und umfassen unter anderem das Erfassen komplexer Zusammenhänge und setzen die Fähigkeit zum eigenständigen Wissenstransfer voraus. Das Studium beinhaltet eine Reihe wissenschaftlicher Fachrichtungen, wie Befindlichkeitsforschung, Verhaltensbiologie, Verhaltensökologie, Psychophysiologie, Psychoneuroimmunologie und Psychoendokrinologie. Diese Themen bilden die Basis, aus der heraus du imstande bist, Verhaltensweisen nicht nur korrekt wahrzunehmen und zu interpretieren, sondern auch Ursachenforschung betreiben und Lösungsstrategien entwickeln zu können.
Die praktischen Fähigkeiten
Einen weiteren wichtigen Teil der Ausbildung machen praktische Themen aus. Hier sind unter anderem allgemeine und spezielle Ethologie, Tiertraining, Ernährungskonzepte, Trainings- und Therapietechniken zu nennen. Es kommt also ein nicht unerhebliches Lernpensum auf dich zu. Doch auf jeder Ausbildungsstufe erhältst du Unterstützung auf vielen Ebenen, sei es durch Lern-Apps, Lerngruppen oder persönliche Betreuung durch Tutoren.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss ist vor allem Neugier auf das Thema und Offenheit für faktenbasiertes analytisches Arbeiten. Die ATN erwartet von dir Achtung vor Patienten und Patientenbesitzern, die einen fairen Umgang gewährleistet.
Die Aufgaben eines Pferdeverhaltensberaters
Berufsalltag und Tätigkeiten
In der Regel werden Pferdeverhaltensberater gerufen, wenn das Pferd sich entweder im Umgang mit dem Menschen oder anderen Pferden in anderer Art und Weise zeigt als von ihm erwartet. Zunächst gilt es, sich einen Überblick zu verschaffen, die wichtigsten Daten von Pferd und Halter und allen an der Pflege des Pferdes Beteiligten aufzunehmen und alle wichtigen Informationen rund um die Lebenssituation des Pferdes, seinen Tagesablauf usw. zu sammeln.
Verhaltensanalyse
Im zweiten Schritt steht die fragliche Verhaltensweise im Zentrum der Betrachtung ebenso wie alle erdenklichen Begleiterscheinungen und Umstände, die im Zusammenhang mit diesem Verhalten vorkommen. Im Idealfall erstellst du eine Foto- und Videodokumentation zusätzlich zu deinen schriftlichen Aufzeichnungen.
Im Rahmen der Analyse des Verhaltens (Mimik und Körpersprache, Interaktionen) und der Auswertungen der Dokumentationen erstellst du eine Hypothese über die möglichen Auslöser des Verhaltens, seine Hintergründe, seine Historie, Auslöser und Mechanismen, die den Prozess weiterhin am Laufen halten etc. In dieser Phase der Arbeit des Verhaltensberaters ist es sehr wichtig, die Arbeitshypothese nicht nur aufzustellen, sondern sie dem Halter auch zu erklären und so eine gemeinsame Arbeitsbasis zu schaffen.

Mehr erfahren unter: Berufe hautnah – Aus dem Alltag unserer Absolventen

Trainings- und Therapiekonzepte entwerfen
In der darauffolgenden Phase entwirfst du ein individuelles Trainings- oder Therapiekonzept und schnürst in der Regel ein Paket von begleitenden Maßnahmen (Fütterung, evtl. weitere medizinische Abklärung, Haltungsänderungen usw.). Abhängig davon, über welche Ausbildungen du verfügst und welches Konzept du mit deiner Praxis verfolgst, wirst du dieses „Maßnahmenpaket“ zur Umsetzung an den Halter und seinen Trainer übergeben oder wirst den Halter selber bei der praktischen Umsetzung unterstützen.
Die Begleitung von Pferd und Halter
Nach einem gewissen Zeitraum erfolgt eine gemeinsame Nachbesprechung, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und weitere, eventuell nötigen Modifikationen vornehmen zu können.
Neben der Arbeit am Pferd und bei den Kunden ist ein sehr wichtiger Teil deiner Tätigkeit die Pflege deiner Dokumentationen, Buchhaltung und Organisation; hinzu kommt der große Themenbereich der Werbung und Kundenakquise sowie der regelmäßigen Weiterbildungen.

Der Bereich, in dem du zu Hause bist
Das Arbeitsumfeld des Pferdeverhaltensberaters
Wo? (mobil, stationär), angestellt / selbständig
In der Regel wirst du als Pferdeverhaltensberater auf selbständiger Basis arbeiten. Einige wenige große Gestüte und Sportreiter arbeiten eng mit „angestellten“ Verhaltensberatern zusammen, die dann allerdings in der Regel über weitere Qualifikationen verfügen und im Rahmen des Betriebes auch ergänzende Aufgaben übernehmen. Es ist abhängig von deiner eigenen Ausrichtung, ob du den Beruf des Verhaltensberaters alleine ausübst oder in Kombination mit einem weiteren (kurativen) Beruf, wie Tierheilpraktiker, Pferdephysiotherapeut, Trainer, Reitlehrer, Sattler etc.
Die mobile Praxis
In der Regel bist du mobil unterwegs und suchst deine Kunden in deren Stallanlagen oder bei Turnieren usw. auf. Solltest du über eigene Stallungen verfügen, kannst du Pferde auch für längere Einheiten zu dir nehmen. Dies lohnt besonders dann, wenn du ergänzende Dienstleistungen im Rahmen der Ausbildung, des Trainings oder der Rehabilitation des Pferdes anbieten kannst. Viele Kollegen bieten zudem Kurse und Workshops in den Ställen ihrer Kunden oder auf der eigenen Anlage an.
Fachkompetenz und was du darüber hinaus noch benötigt
Die Schlüsselkompetenzen des Pferdeverhaltensberaters
Die Liebe zur Arbeit und zum Umgang mit Pferden sollte eine selbstverständliche Grundvoraussetzung sein. Hinzu kommt, dass du dich entweder bereits in der Pferdewelt gut auskennen oder die Bereitschaft mitbringen solltest, dich dort hineinzufinden. Es gibt viele Dinge rund um den Umgang mit Pferden und Reitweisen, die Pferdehalter sehr wichtig nehmen und als eine Art Etikette gelten dürfen, mit der du dich auskennen solltest, um in dieser Szene erfolgreich arbeiten zu können.
Die Arbeit mit dem Pferdehalter
Auf der anderen Seite solltest du mindestens ebenso gerne mit Menschen wie mit Pferden arbeiten, denn deine Hauptaufgabe liegt darin, dem Menschen Wege aufzuzeigen, mit seinem Pferd eine andere Art von Umgang pflegen, gemeinsam schwierige Situationen meistern und so gemeinsam entspannt durch das Leben gehen zu können. Es ist von enormem Vorteil, wenn man seine Gedanken gut strukturieren und in einer wertschätzenden Art und Weise zum Ausdruck bringen kann, genau wie die Freude daran, Menschen zu unterrichten und in ihrer Arbeit mit dem Pferd zu begleiten.
Die Arbeit in der Stallgemeinschaft
Nicht selten wirst du mit großem Leidensdruck auf beiden Seiten bei Pferd und Halter konfrontiert werden. Hinzu kommt, dass du keine Angst vor kritischen Fragen haben solltest und dich nicht unwohl fühlst, vor Menschen zu sprechen. „Ein Reiter kommt selten allein!“ Oder anders formuliert: In Einstellerbetrieben wirst du in den meisten Fällen auch mit den Ansichten und Meinungen der Boxennachbarn konfrontiert werden. Beides kann bisweilen die eigene emotionale Belastbarkeit auf die Probe stellen.


Wissenschaftlich fundiert arbeiten
Es ist wichtig, Freude am wissenschaftlichen Arbeiten zu haben, um die Fallgeschichten sauber und zuverlässig beobachten, dokumentieren und analysieren zu können. Das Bauchgefühl ist ohne Zweifel ein Indikator, den man nie abstellen kann und sollte, doch darf es nicht die Entscheidungshoheit übernehmen. Dank der enormen Fortschritte in der Emotionen- und Befindlichkeitenforschung können Verhaltensberater heute mit validen Daten arbeiten und sollten sich nicht (mehr) primär von Gefühlen leiten lassen.
Kreativität und Flexibilität
Zwei weitere unerlässliche Eigenschaften sind Kreativität und Flexibilität. Jeder neue Klient bringt neue Herausforderungen mit sich. Es ist wenig ratsam, mit „Universal-Rezepten“ zu arbeiten, sondern für jedes Mensch-Pferd-Team ist ein eigenes „maßgeschneidertes“ Konzept zu entwickeln, das alle Lebensbereiche und Rahmenparameter des Teams einschließt und berücksichtigt.
Eine gewisse Freude und Bereitschaft zur Arbeit am Computer wird dir den Arbeitsalltag bedeutend erleichtern. Denn die Erstellung der Dokumentationen, Therapiepläne usw. bedeutet viele Stunden Büroarbeit in der Woche.
Dein Weg zu deinem Traumberuf Pferdeverhaltensberater
Welcher Abschluss in welcher Zeit?
Die Regelstudienzeit für den Lehrgang Pferdeverhaltensberater beträgt 24 Monate, zuzüglich zubuchbarer Praxisblöcke. Eine Verlängerung auf maximal 36 Monate ist kostenfrei möglich und bietet sich vor allem bei einem berufsbegleitenden Studium an. Während des Studiums kannst du die erlernten Inhalte in Wissensabfragen testen und durch Lern-Apps, in Lerngruppen, Video-Meetings sowie Seminaren vertiefen. Nach jeder Pflichtlektion legst du eine Zwischenprüfung in Form von Multiple-Choice-Fragen ab, deren Bestehen dich zur ebenfalls schulinternen Abschlussprüfung qualifiziert.
Haben wir dein Interesse geweckt?
Jetzt mit der ATN Pferdeverhaltensberater werden!
Kein Institut bietet eine so facettenreiche Ausbildung für Pferdeverhaltensberater wie die ATN!